Herr Steinbusch, ehemaliger Schulleiter hier an der Barbaraschule, hat sich die Mühe gemacht, eine Schulchronik zu schreiben, die uns einen unschätzbaren Fundus an Informationen und Einblicken bietet. Der Geschichtsverein Setterich und besonders Herr Keutmann haben uns mit Informationen und Bildern versorgt. Beiden gilt ein großer Dank und so sind wir nun heute in der Lage, die ersten Jahre der Barbaraschule ein wenig näher zu beleuchten.
Die Geschichte der Barbaraschule begann vor nun mehr als 50 Jahren...
1964 war Setterich, gemessen an seiner Einwohnerzahl von etwa 7500 Einwohnern, die kinderreichste Gemeinde der gesamten Bundesrepublik. Wo früher noch 4 Klassen ausreichten, würden in Zukunft 44 Klassen notwendig sein. Daher musste eine neue Schule gebaut werden, die katholische Volksschule St. Barbara, die dritte Volksschule neben der katholischen Volksschule St. Andreas und der evangelischen Volksschule (Lessingschule).
Hinter dem Zeichen AD 1964, immer noch an der Wand im Foyer live zu sehen, wurde bei der Grundsteinlegung eine Kupferkapsel eingemauert mit der Urkunde und einigen Geldmünzen. Zu diesem Anlass gab es natürlich eine große Feier mit Bürgermeister Tribbels, Schulleitern, Vertreter der Kirchen und den Architekten.
Die festliche Einweihung der Schule fand am 27.11.1965 statt. Die Schule startete als katholische Volksschule mit sieben Klassen sowie weiteren vier Klassen der Sonderschule und zwei Klassen der Realschule, deren neues Gebäude erst noch erstellt werden musste. Zu Beginn war Herr Josef Kahlen noch Schulleiter der Volksschule. Er übernahm später die Leitung der Gemeinschaftshauptschule.
1968 erlebte Nordrhein-Westfalen eine Schulreform, bei der die Volksschulen aufgelöst wurden und durch Grundschulen (Kl.1-4) und Hauptschulen (Klassen 5 bis 9 bzw.10) abgelöst wurden. Im Schuljahr 1968 / 69 wurde aus den beiden Grundschuljahrgängen der Volksschulen St. Andres und St. Barbara die katholische Grundschule St. Barbara und die Gemeinschaftsgrundschule (Andreasschule) gebildet. Außerdem entstand noch eine Gemeinschaftshauptschule. Erster Leiter der neuen katholischen Grundschule St. Barbara wurde Hr. Josef Jaeger.
In diesem ersten Jahr der Grundschule St. Barbara wurden sieben Klassen mit insgesamt 285 Schülern von nur sechs Lehrern unterrichtet. Das sind mehr als hundert Kinder mehr als in unseren heutigen sieben Klassen! In den 1. Klassen gab es 83 Kinder, in den 2. Klassen 64 Kinder, in den dritten Klassen 62 Kinder und in den 4. Klassen 76 Kinder. Das heißt in einer Klasse waren zwischen 30 und 60 Kinder. Bis zum Schuljahr 1973/74 stiegen die Schülerzahlen stetig an (bis zu 330 Kinder), dann führte der allgemeine Geburtenrückgang auch zu einem Rückgang der Schülerzahlen.
Zu Beginn des Schuljahres 1974/75 wurden 10 Klassen mit durchschnittlich 30 Kindern von nur acht Lehrern betreut. Erst im Laufe des Schuljahres verbesserte sich die Lage, zwei weitere Lehrer kamen hinzu. Josef Jaeger schied am 30. April 1975 als Rektor aus dem Dienst aus und Frau Breuer, Konrektorin, übernahm vorläufig die Amtsgeschäfte. Herr Rolf Steinbusch wurde im Juni 1975 neuer Rektor der Schule.
Baesweiler erhielt im Februar 75 die Stadtrechte. Im Schuljahr 75/ 76 beantragte die Schule, einmal im Monat einen schulfreien Samstag. Bis dahin wurden noch alle Samstage unterrichtet. Ab Oktober 74 wurde dem Schulleiter erstmals eine Sekretärin zur Seite gestellt.
Am 21.Mai 1977, ebenfalls an einem Samstag, fand das erste Schulfest der KGS St. Barbara statt. Das Programm damals war unserem heutigen sehr ähnlich, Grill, Cafeteria, Getränkestand, Ausstellungen von Kinderarbeiten und das Torwandschießen waren ebenfalls vertreten. Viele weitere Schulfeste folgten und waren allesamt sehr vergnüglich und finanziell erfolgreich, so dass für die Schule Vieles angeschafft werden konnte.
In Schuljahr 77/78 trat ein neues wichtiges Fest in Erscheinung, das erste Hallenfußballturnier der Baesweiler Grundschulen fand statt. Damals noch in einem kleineren Rahmen aber so erfolgreich, dass es bis heute jedes Jahr weitergeführt wird. Mittlerweile mit vielen Mannschaften und noch mehr Gästen ist es zu einem festen Bestandteil der Barbaraschule und zu einem Highlight in jedem Schuljahr geworden.
Der Barbaraschule fehlte es damals an Lehrern! Aus unterschiedlichen Gründen fielen Lehrer aus, was die ohnehin knappe Besetzung noch verschlimmerte. Von den vier ersten Schuljahren hatte nur eine Klasse zu Schuljahresbeginn einen Klassenlehrer!
Frau Heilmann, Frau Merschen und Frau Rybacki kamen im Schuljahr 87/88 hinzu. Diese Kolleginnen sind zwar nicht mehr an der Schule aber den meisten von uns noch in Erinnerung. Frau Rybacki trat später in die Fußstapfen von Herrn Steinbusch und leitete nach seinem Ausscheiden die Barbaraschule, bevor Frau Peter kommissarisch dieses Amt übernahm und später an Frau Meisel weitergab, die die Schule seither leitet.
Auch die kommenden Jahre verliefen abwechslungsreich in allen Bereichen des Schullebens und können hier nicht in voller Breite dargestellt werden, auch wenn dies sicher einige interessante Einblicke geben würde. Erwähnt werden soll aber noch die Gründung des Fördervereins der Barbaraschule im November 1995, der also fast zeitgleich mit unserer Schule ebenfalls Geburtstag feierte und zwar seinen 20. Die Entwicklung der Schülerschaft an den beiden Settericher Grundschulen führte, nach längerem Vorlauf und Entscheidungsprozess, letztlich im Schuljahr 2003/04 dazu, dass aus der ehemaligen katholischen Grundschule nunmehr eine Gemeinschaftsgrundschule wurde und seither ist.
So feierten wir 2016 das 50-jährige Bestehen des Schulgebäudes unserer Barbaraschule und hatten zwei Jahre später einen guten Grund, wieder ein großes Schulfest auf die Beine zu stellen, um dann 50 Jahre Grundschule St. Barbara zu feiern.
Die Veranstaltungen der Barbaraschule haben sich verändert und können hier eingesehen werden: